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Umfassende Dokumentationspflichten im FM: Wartungsverträge

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Die Dokumentationspflichten im Zusammenhang mit Wartungsverträgen sind komplex und erfordern Sorgfalt

Die Dokumentationspflichten im Zusammenhang mit Wartungsverträgen sind komplex und erfordern Sorgfalt

Die anweisende Dokumentation, zu der Wartungsverträge und deren Anhänge gehören, legt die Grundlagen für die Durchführung von Wartungsarbeiten. Die nachweisende Dokumentation sichert die rechtliche Nachverfolgbarkeit und die Einhaltung von Vorschriften. Die technische Dokumentation stellt sicher, dass alle technischen Informationen verfügbar sind, um Wartungsarbeiten korrekt durchzuführen. Weitere wichtige Aspekte sind die rechtskonforme Aufbewahrung, die Digitalisierung der Dokumentation, die Sicherstellung der Zugänglichkeit und Verständlichkeit sowie die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Dokumentation.

Anweisende, Nachweisende und Technische Dokumentation in der Instandhaltung

Die anweisende Dokumentation ist der Ausgangspunkt für alle operativen Aktivitäten im Facility Management

Sie stellt sicher, dass Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten systematisch, einheitlich und nach festgelegten Standards durchgeführt werden. Diese Dokumentation bildet die Grundlage für die praktische Umsetzung der Wartungsstrategien und -pläne.

Die anweisende Dokumentation ist entscheidend für die Standardisierung und Qualitätssicherung der Instandhaltungsprozesse. Sie stellt sicher, dass alle Wartungsarbeiten gemäß den festgelegten Verfahren und Sicherheitsrichtlinien durchgeführt werden und dass alle Beteiligten klare und verbindliche Anweisungen erhalten. Dadurch wird die Effizienz der Instandhaltung gesteigert und das Risiko von Fehlern oder Unfällen minimiert.

Inhalt der anweisenden Dokumentation, u. A.:

  • Wartungsverträge und Vertragsanhänge: Wartungsverträge sind ein wesentlicher Bestandteil der anweisenden Dokumentation. Sie regeln die Bedingungen, unter denen Wartungsarbeiten durchgeführt werden, einschließlich der Art der Arbeiten, der Häufigkeit, der Verantwortlichkeiten und der finanziellen Konditionen. Vertragsanhänge können spezifische Details zu Wartungsplänen, Leistungskennzahlen (KPIs) und Eskalationsprotokollen enthalten. Diese Verträge und Anhänge definieren die Beziehung zwischen dem Auftraggeber und den Dienstleistern und legen die Erwartungen an die Dienstleistung fest.

  • Wartungspläne und Instandhaltungsstrategien: Wartungspläne sind detaillierte Dokumente, die die zeitlichen Abläufe und den Umfang der durchzuführenden Wartungsarbeiten festlegen. Sie enthalten spezifische Anweisungen, wann welche Anlagen gewartet werden müssen, welche Techniker zuständig sind und welche Verfahren angewendet werden sollen. Instandhaltungsstrategien geben zudem einen umfassenden Überblick über die langfristigen Ziele der Instandhaltung, z.B. die Maximierung der Lebensdauer der Anlagen, die Minimierung von Ausfallzeiten und die Optimierung der Wartungskosten.

  • Arbeitsanweisungen und Verfahrensanweisungen: Arbeitsanweisungen beschreiben im Detail, wie spezifische Wartungsaufgaben durchzuführen sind, um sicherzustellen, dass sie korrekt und sicher ausgeführt werden. Verfahrensanweisungen regeln die allgemeinen Abläufe und Interaktionen zwischen verschiedenen Abteilungen und Dienstleistern, einschließlich Eskalationsprotokollen für den Fall von Störungen oder Abweichungen von den Standardverfahren.

  • Sicherheitsrichtlinien und Notfallpläne: Diese Dokumente legen fest, welche Sicherheitsmaßnahmen während der Wartungsarbeiten zu beachten sind, einschließlich der Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA), der Handhabung gefährlicher Stoffe und der Maßnahmen im Falle eines Unfalls oder Notfalls. Notfallpläne sind besonders wichtig für den Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen, die während der Instandhaltung auftreten können, und enthalten klare Anweisungen für das Vorgehen in solchen Situationen.

  • Prüfpläne: Prüfpläne sind ebenfalls ein Bestandteil der anweisenden Dokumentation und legen fest, welche Prüfungen an den Anlagen durchgeführt werden müssen, in welchen Intervallen und mit welchen Methoden. Diese Pläne sind wichtig, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen und technischen Anforderungen an die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Anlagen erfüllt werden.

Die nachweisende Dokumentation dient der rechtlichen Absicherung und der Nachverfolgbarkeit

Sie ermöglicht es, alle Maßnahmen zu belegen, die zur Sicherstellung der Betriebsbereitschaft und Sicherheit der Anlagen getroffen wurden.

Die nachweisende Dokumentation ist von entscheidender Bedeutung für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und die rechtliche Absicherung der Instandhaltungsprozesse. Sie ermöglicht es, den Zustand der Anlagen und die durchgeführten Maßnahmen gegenüber internen und externen Stellen nachzuweisen. Eine lückenlose nachweisende Dokumentation ist unerlässlich, um bei Audits oder Inspektionen die Konformität mit den gesetzlichen Anforderungen und den vertraglichen Verpflichtungen zu belegen.

Inhalt der nachweisenden Dokumentation, u. A.:

  • Wartungsprotokolle und Inspektionsberichte: Wartungsprotokolle sind detaillierte Aufzeichnungen aller durchgeführten Wartungsarbeiten, einschließlich Datum, Uhrzeit, Art der Arbeiten, beteiligte Personen und besondere Vorkommnisse. Inspektionsberichte dokumentieren die Ergebnisse von Prüfungen und Tests an den Anlagen. Beide Dokumente sind unerlässlich, um die ordnungsgemäße Durchführung der Wartungsarbeiten nachzuweisen und eine lückenlose Wartungshistorie zu führen.

  • Mängelberichte und Maßnahmenpläne: Diese Dokumente erfassen alle festgestellten Defekte oder Abweichungen vom Soll-Zustand der Anlagen und dokumentieren die geplanten und durchgeführten Korrekturmaßnahmen. Mängelberichte sollten detaillierte Beschreibungen der Mängel enthalten, einschließlich visueller Beweise, und Maßnahmenpläne sollten klar definieren, welche Schritte zur Behebung der Mängel ergriffen wurden, wer dafür verantwortlich ist und bis wann die Maßnahmen abgeschlossen sein müssen.

  • Bescheinigungen und Zertifikate: Diese umfassen formelle Dokumente, die den Abschluss bestimmter Wartungsarbeiten oder Prüfungen bestätigen. Dazu gehören z.B. Sicherheitszertifikate, Emissionsbescheinigungen, Kalibrierungszertifikate und andere Nachweise, die erforderlich sind, um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Standards zu belegen. Diese Dokumente müssen in der Regel bei Audits oder behördlichen Inspektionen vorgelegt werden.

  • Prüfberichte und Prüfprotokolle: Prüfberichte dokumentieren die Ergebnisse von regelmäßigen oder anlassbezogenen Prüfungen technischer Anlagen. Diese Berichte müssen von qualifizierten Fachkräften erstellt und unterzeichnet werden und enthalten detaillierte Informationen über die durchgeführten Prüfmethoden, die Ergebnisse und eventuelle Abweichungen oder Mängel.

Die technische Dokumentation stellt sicher, dass alle technischen Informationen über die Anlagen, die für den Betrieb, die Wartung und die Instandhaltung notwendig sind, verfügbar und zugänglich sind

Diese Dokumentation unterstützt die Techniker bei der Durchführung von Wartungsarbeiten und stellt sicher, dass alle Arbeiten korrekt und gemäß den technischen Spezifikationen durchgeführt werden.

Die technische Dokumentation ist unverzichtbar für die Durchführung von Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Sie stellt sicher, dass alle technischen Aspekte der Anlagen verstanden werden und dass die Wartungsarbeiten korrekt und effizient durchgeführt werden. Eine vollständige und aktuelle technische Dokumentation trägt dazu bei, die Lebensdauer der Anlagen zu maximieren, Ausfallzeiten zu minimieren und die Betriebssicherheit zu gewährleisten.

Inhalt der technischen Dokumentation

  • Betriebsanleitungen und Wartungshandbücher: Betriebsanleitungen und Wartungshandbücher enthalten detaillierte Anweisungen des Herstellers zur Bedienung, Wartung und Fehlerbehebung der Anlagen. Diese Handbücher beschreiben die Funktionsweise der Anlagen, die empfohlenen Wartungsintervalle, die erforderlichen Werkzeuge und Materialien sowie die Verfahren zur Durchführung von Wartungsarbeiten.

  • Technische Spezifikationen und Schaltpläne: Technische Spezifikationen umfassen die vollständigen technischen Daten der Anlagen, einschließlich Konstruktionsplänen, mechanischen Zeichnungen, elektrischen Schaltplänen und Installationsanweisungen. Diese Spezifikationen sind notwendig, um die Anlagen zu verstehen und sicherzustellen, dass alle Wartungsarbeiten im Einklang mit den technischen Anforderungen durchgeführt werden.

  • Ersatzteilkataloge und Materiallisten: Ersatzteilkataloge listen alle verfügbaren Ersatzteile für die Anlagen auf, einschließlich Teilenummern, technischen Spezifikationen und Bestellinformationen. Diese Kataloge erleichtern die Beschaffung von Ersatzteilen und unterstützen die Techniker bei der Durchführung von Reparaturen. Materiallisten enthalten detaillierte Informationen über die verwendeten Materialien, einschließlich deren Eigenschaften und Lieferanten.

  • Sicherheitsdatenblätter (SDS): Sicherheitsdatenblätter enthalten Informationen über die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Materialien und Substanzen, die in den Anlagen verwendet werden. Diese Dokumente geben Anweisungen zur sicheren Handhabung, Lagerung und Entsorgung sowie zum Verhalten im Notfall. SDS sind besonders wichtig für den Umgang mit gefährlichen Stoffen und müssen jederzeit zugänglich sein.

Rechtskonforme Aufbewahrung und Archivierung

Die rechtskonforme Aufbewahrung und Archivierung von Dokumenten ist ein wesentlicher Aspekt im Facility Management.

Verschiedene Arten von Dokumenten unterliegen unterschiedlichen gesetzlichen Aufbewahrungsfristen, die strikt eingehalten werden müssen:

  • Gesetzliche Aufbewahrungsfristen: Die Fristen können je nach Art der Dokumente variieren. Während Betriebsanleitungen und technische Spezifikationen oft über die gesamte Lebensdauer der Anlage aufbewahrt werden müssen, unterliegen Wartungsprotokolle und Prüfberichte häufig einer gesetzlichen Aufbewahrungspflicht von fünf bis zehn Jahren. Sicherheitsrelevante Dokumente, wie z.B. Prüfberichte von Aufzugsanlagen, können längere Aufbewahrungsfristen erfordern.

  • Archivierungssysteme: Ein effizientes Archivierungssystem sollte es ermöglichen, Dokumente strukturiert und sicher zu speichern. Elektronische Archivierungssysteme bieten hierbei den Vorteil, dass Dokumente schnell und einfach abgerufen werden können, was besonders in Notfällen oder bei Audits von großem Vorteil ist.

Die Digitalisierung der Dokumentation bietet Vorteile in Bezug auf Effizienz, Zugänglichkeit und Datensicherheit:

  • Elektronische Dokumentenmanagementsysteme (DMS): Ein DMS ermöglicht die zentrale Verwaltung aller Dokumente in digitaler Form. Diese Systeme bieten Funktionen wie Versionskontrolle, Zugriffskontrollen, automatische Benachrichtigungen bei Änderungen oder Fristen und die Integration von Dokumenten in Workflow-Prozesse. Ein DMS verbessert die Effizienz im Dokumentenmanagement und unterstützt die Einhaltung von Compliance-Anforderungen.

  • Integration mit Facility Management Systemen: Die digitale Dokumentation sollte idealerweise in ein integriertes Facility Management System eingebunden werden. Diese Integration ermöglicht eine umfassende Verwaltung aller relevanten Daten und Dokumente und erleichtert die Planung und Durchführung von Wartungsarbeiten durch den Zugriff auf Echtzeitdaten.

Sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen leicht zugänglich sind und korrekt interpretiert werden können

  • Zugriffskontrollen und Berechtigungen: Der Zugriff auf Dokumente sollte klar geregelt sein. Bestimmte Dokumente, wie sicherheitsrelevante Informationen oder vertrauliche technische Daten, sollten nur von autorisierten Personen eingesehen werden können. Elektronische Dokumentenmanagementsysteme können helfen, diese Zugriffsrechte effektiv zu verwalten.

  • Klarheit und Verständlichkeit der Dokumentation: Die Dokumentation muss klar und verständlich formuliert sein, damit alle Beteiligten, unabhängig von ihrem Fachwissen, die Informationen korrekt interpretieren können. Dies erfordert eine klare Strukturierung der Dokumente und die Verwendung standardisierter Begriffe.

Dokumente müssen den aktuellen Stand der Technik und die neuesten gesetzlichen Anforderungen widerspiegeln

  • Regelmäßige Überprüfungen: Regelmäßige Überprüfungen der Dokumentation sind notwendig, um veraltete Informationen zu identifizieren und zu aktualisieren. Diese Überprüfungen sollten mindestens einmal jährlich stattfinden oder bei wesentlichen Änderungen in den Betriebs- oder Wartungsverfahren.

  • Versionskontrolle und Änderungsprotokolle: Änderungen an der Dokumentation müssen nachvollziehbar dokumentiert werden, um sicherzustellen, dass immer die aktuellste Version verfügbar ist. Versionskontrollsysteme und Änderungsprotokolle sind unerlässlich, um die Nachverfolgbarkeit von Änderungen zu gewährleisten und sicherzustellen, dass alle Beteiligten über die neuesten Änderungen informiert sind.